Kreativität ist das, was uns Menschen menschlich macht. Schreiben ist ein wesentlicher Teil davon. Durch das Schreiben denken wir. Durch das Schreiben träumen wir. Durch das Schreiben erfinden wir.
Ich befürchte, dass wir diese Kreativität verlieren werden. Anstatt Bücher und Aufsätze zu lesen, konsumieren wir Kurzvideos in den sozialen Medien. Anstatt Bücher und Aufsätze zu verfassen, nehmen wir Sprachnachrichten und Videos auf oder tippen Tweets mit 240 Zeichen.
KI-Schreibwerkzeuge beschleunigen die Entmenschlichung dieser wertvollen kreativen Arbeit.
Statt über einen Text nachzudenken, ihn zu gliedern, einen ersten Entwurf zu schreiben, ihn zu verfeinern und zu finalisieren, geben wir ein paar Stichpunkte in die KI-Schreibsoftware ein. Ein verfasster Text oder sogar ein Blog erscheint wie von Zauberhand und ohne jegliche Kreativität oder Denkarbeit.
Dieser Text wird dann veröffentlicht – als Blog, als Beitrag in sozialen Medien oder als Werbeanzeige. Der Leser liest dann – ohne es zu wissen – einen Text, der nicht von einem Menschen geschrieben wurde, sondern von einer KI mit dem primären Ziel, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
KI nutzt Big Data – das heißt, sie analysiert im Detail, wie gut welcher Satz, welches Wort oder sogar welches Emoji vom Leser wahrgenommen wird. Zweifellos wird sie irgendwann besser darin sein, Texte zu schreiben als wir Menschen.
Was bedeutet das für uns Menschen? Wird dadurch eine der kreativsten Fähigkeiten, die wir als menschliche Spezies entwickelt haben, zugrunde gehen, nur weil wir unsere Aufmerksamkeit und unseren Gewinn optimieren wollen?
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